Die Akupunktur ist nur ein recht kleiner Teil der komplexen Traditionnellen Chinesischen Medizin (TCM). Doch sie gewinnt seit einigen Jahren auch im Westen immer größeren Einfluss. 

 

Anwendung in der Schwangerschaft, unter der Geburt und im Wochenbett: 

Die Anwendungsgebiete sind sehr umfangreich und können bei sehr vielseitigen Beschwerden oder Situationen unterstützend, lindernd, oder anderweitig beeinflussend wirken. Rund um die Geburt sind viele Beschwerden durch die Akupunktur positiv beeinflussbar.

 

In der Schwangerschaft: 

  • Schlafstörungen
  • Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen
  • vorzeitigen Wehen
  • Wassereinlagerungen
  • Rückenschmerzen (Ischialgien)
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Karpaltunnelsyndrom
  • etc.

 

Geburtsvorbereitend:

Durch mehrere wissenschaftliche Studien konnte mitlerweile belegt werden, dass die geburtsvorbereitende Akupunktur eine geburtsverkürzende Wirkung hat. In der Literatur werden im Durchschnitt 2 Stunden in der Eröffnungsphase der Geburt mit dem Beginn von muttermundswirksamer Wehentätigkeit beschrieben. Die geburtsvorbereitende Akupunktur dient der Vorbereitung des Körpers. Sie wirkt ausgleichend und schmerzlindernd und zeigt häufig eine positive Auswirkung auf die Zervix uteri (Gebärmutterhals). Sie kann zum Ende der Schwangerschaft mit wehenfördernden Punkten unterstütz werden. 

 

Unter der Geburt:

  • Geburtseinleitung
  • Wehenfördernd / -unterstützend
  • Schmerzlindernd
  • zur Unterstützung der Lösung des Mutterkuchens
  • etc.

 

Im Wochenbett:

  • bei Blutungsstörungen
  • Unterstützend bei Stillproblemen
  • psychischen Störungen
  • Verstopfungen
  • etc.

 

 

Wirkt die Akupunktur immer?

Es kann eine Wirksamkeit der Akupunktur wissenschaftlich belegt werden.

Jedoch ist die Akupunktur im Einzelfall zu betrachten.

Ein Beispiel:

Wenn drei Patient über Kopfschmerzen klagen und alle das gleiche Mittel zu Schmerzlinderung bekommen, so aüßert evt. Patient A eine komplette Schmerzlinderung, Patient B eine Schmerzerleichterung und Patient C klagt weiterhin über gleichbleibende Schmerzen. 

 

Die Akupunktur hat nicht immer gleich sichtbare Auswirkungen. Sie kann in Akutsituationen eine Wirkung zeigen. Doch oft ist die Behandlung durch die Akupunktur ein Prozess und sollte erst nach regelmäßigen Sitzungen (min. 3 Sitzungen) beurteilt werden. 

 

 

Was wird gemacht: 

Durch sehr dünne, metallene Nadeln werden genau definierte Punkte durch eine Punktion von ca. 20 Min (je nach Behandlung mehr oder weniger) stimmuliert. 

Die Punkte können dabei am ganzen Körper verteilt sein und werden von dem Akupunkteur durch Fachwissen schematisch ausgewählt. 

Die Punkte können spontan oder auch schon im Vorfeld druckempfindlich sein. 

 

Tut es weh?

Da ein Stich durch die Heut unvermeidbar ist, ist ein kurzer und stechender Schmerz selbstverständlich. Ist die Nadel jedoch erst durch die Hautschichten in das darunterliegende Gewebe gelangt, lässt der Schmerz nach bzw ist er oft komplet vorüber. Um eine bestimmte Stimmulation eines Punktes zu bewirken, oder um eine leichte Korrektur vorzunehmen, kann es nötig sein, die Nadel gering zu bewegen. Beim Einstich oder bei der Korrektur kann es zu einem kurzen Zucken, Kribbeln oder auch zu einem kurzen, in die umliegenden Körperteile, ausstrahlenden Zwicken kommen. 

Sollte eine Punktion eines Punktes zu unten beschriebenen Nebenwirkungen führen, oder während der Behandlung dauerhaft unerträglich schmerzhaft sein, wird die Nadel umgehend entfernt.

Eine Akupunktur kann jeder Zeit abgebrochen werden.

 

Nebenwirkungen:

Es kann zu einem Unwohlsein bis hin zu Schwindel und oder kurzzeitigen Kreißlaufschwierigkeiten führen. 

Es sind keine langfristigen Nebenwirkungen bekannt.

 

(vgl.:Römer, Ansgar (2008): Akupunktur für Hebammen,Geburtshelfer und Gynäkologen, ein Lehrbuch der Chinesischen Medizin, (Stuttgart) Hippokrates)

 

Hebamme

Maike Kramer (geb.Stender)
Bonhoeffer Straße 23

33332 Gütersloh 

info@hebamme-guetersloh.de